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Weihnachten in aller Welt: Albanien


Brikena Yzeiraj wurde in Albanien geboren und lebt seit knapp 5 Jahren in Deutschland. Sie ist Hauswirtschaftlerin am Gymnasium in Augustusburg und betreut vor Ort auch eine GTA im künstlerischen Bereich. Mit uns hat sie ihre Erinnerungen an die Weihnachtszeit in Albanien geteilt.
 

Weihnachten in Albanien
Wenn ihr übrigens noch ein wenig mehr von unserer weihnachtlichen Weltreise erleben wollt, folgt uns doch auf Instagram @dpfa_schulen oder auf Facebook. Grafik: DPFA

Welchen Stellenwert hat Weihnachten in Albanien? Ist es das wichtigste Fest des Jahres?

Weihnachten ist sehr beliebt in Albanien. Die katholische und die orthodoxe Kirche feiern jeweils ein wenig unterschiedlich. Es wird am 24. und am 25. Dezember gefeiert. An einem der beiden Tage werden auch die Geschenke ausgepackt, aber das machen viele Familien unterschiedlich.

Ich denke, dass Weihnachten eines der wichtigsten Feste in Albanien ist. Eigentlich ist seit vielen Jahren Silvester das wichtigste Fest in Albanien. Aber auch an Weihnachten kommen die Familien zusammen und feiern gemeinsam. Ähnlich wie hier in Deutschland.

Welche Traditionen gibt es in Albanien und was macht Weihnachten in Albanien ganz speziell?

Aufgrund der langen Zeit des Kommunismus in Albanien waren religiöse Feste, wie Weihnachten, nicht gern gesehen. Seit 1990 kann jeder Weihnachten feiern, wie er gern möchte und oft haben die Familien ganz unterschiedliche Bräuche. Vieles, was vor der Zeit des Kommunismus Tradition war, wurde leider nicht weitervererbt. Wir haben viele Bräuche von Amerika oder anderen Europäern übernommen. Katholiken und Orthodoxe gehen in ihre jeweiligen Kirchen und im Anschluss wird gefeiert, mit viel Essen, Trinken und Geschenken.

An christlichen Feiertagen laden Christen Muslime zu sich nach Hause ein: ganz egal, ob Familie, Verwandte, Freunde oder Nachbarn. An muslimischen Feiertagen („Bayram“) dann umgekehrt.

Eine weitere Besonderheit, die mir auch persönlich sehr wichtig ist: an den Feiertagen darf niemand allein feiern. Da geht es darum, dass man aufeinander achtet und schaut, wie es seinem Mitmenschen geht. Es gibt also immer einen guten Freund oder Nachbarn, der Dich zum gemeinsamen Essen einlädt, ganz egal, ob Du allein oder zu arm für eine große Feier bist. Wer an der Tür klingelt, wird hereingelassen und findet einen Platz am Tisch.

Wie läuft in Albanien Heiligabend ab?

Die Gläubigen gehen in jedem Fall in die Kirche. Großfamilien feiern gemeinsam im häuslichen Rahmen mit weihnachtlichem Essen und Geschenken. Die junge Generation, also Jugendlichen und auch junge Paare, feiern mehr und mehr in großen Restaurants und gehen danach noch in den Pub, die Disko oder zu Konzerten.

Wie feiern Sie?

Wir haben schon einiges ausprobiert, aber mir ist es am liebsten im kleinen Familienkreis oder mit einigen engen Freunden zusammen zu sein, gemütlich zu feiern und zur Ruhe zu kommen.

Eine der wichtigsten Fragen: Was gibt es an Weihnachten zum Essen?

An religiösen Feiertagen gibt es viele besondere Gerichte: Es wird in vielen Küchen tagelang und mit viel Sorgfalt gekocht. Jede Region in Albanien hat ihre ganz eigenen Spezialitäten. Ganz ähnlich wie hier in Sachsen, wo es regional ja auch sehr unterschiedliches Essen gibt. Bei vielen Albanern gibt es Truthahn wie anderswo an „Thanksgiving“. Generell landet im Norden und der Mitte Albanien eher Fleisch auf dem Tisch, wohingegen man im Süden eher zu Fisch greift. 

Dazu gibt es viel frisches Gemüse und Obst und, und, und … Die Tische sind immer reich gefüllt, oft auch überfüllt. Ein ganz klassisches Festessen ist Pershesh: ein Braten vom Truthahn oder Huhn mit einer traditionellen Beilage. Das koche ich auch in Deutschland noch recht oft.
 

Weihnachten in Albanien
Pershesh ist ein traditionelles, albanisches Festessen. Grafik: DPFA
Weihnachten in Albanien
Pershesh ist ein traditionelles, albanisches Festessen. Grafik: DPFA
Weihnachten in Albanien
Pershesh ist ein traditionelles, albanisches Festessen. Grafik: DPFA
Weihnachten in Albanien
Pershesh ist ein traditionelles, albanisches Festessen. Grafik: DPFA


Was nicht fehlen darf, ist er Nachtisch: ganz klassisch gibt es „Baklava“ oder „Kadayif“. Beides ist unheimlich süß und man braucht davon nicht viel.

Was gefällt Ihnen an der Adventszeit in Sachsen?

Das Erste, was mir aufgefallen ist, sind die vielen strahlenden Lichterbögen in den Fenstern. Überall stehen Kerzen, es duftet herrlich und viel intensiver als sonst. Es liegt so eine Spannung in der Luft im Advent, die mir das Herz erwärmt. Dazu noch ein heißer Punsch und leckerer Stollen.

In Albanien wird gibt es diese spezielle Adventszeit und die Adventssonntage nicht, auch keine Weihnachtsmärkte. Das finde ich toll hier. Man kommt richtig in festliche Stimmung.

Was ist ihr persönlicher Wunsch zu Weihnachten?

Ganz viel Liebe, gesund bleiben und mehr im „Hier und Jetzt“ leben!


Liebe Brikena, vielen Dank für ihre Zeit und ein schönes Weihnachtsfest!


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