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Sozialassistent – ist das überhaupt ein richtiger Beruf?


Was bedeutet es, Sozialassistent zu werden? Was erwartet dich während der Ausbildung? Wie findest du heraus, ob der Beruf zu dir passt? Antworten gibt Claudia Stenzel, Leiterin des Fachbereichs der Sozialassistenten im DPFA-Bildungszentrum Chemnitz.

Nahbarer Ausbilder: Auf Messen wie hier im Bild bei der „Mach was!“ 2020 in Chemnitz kommt Claudia Stenzel regelmäßig mit Schülern ins Gespräch und beantwortet alle Fragen zur Ausbildung zum Sozialassistenten und auch zum Erzieher bei der DPFA. Foto: Caroline Lindner / DPFA Chemnitz
Nahbarer Ausbilder: Auf Messen wie hier im Bild bei der „Mach was!“ 2020 in Chemnitz kommt Claudia Stenzel regelmäßig mit Schülern ins Gespräch und beantwortet alle Fragen zur Ausbildung zum Sozialassistenten und auch zum Erzieher bei der DPFA. Foto: Caroline Lindner / DPFA Chemnitz

Frau Stenzel, Hand aufs Herz: Warum sollte man Sozialassistent werden wollen?

Viele Schüler, die Sozialassistent werden möchten, haben schon einen konkreten Plan, wie es danach weitergehen soll: Die Ausbildung ist in Sachsen der schnellste Weg, um Erzieher zu werden. Der Großteil unserer Absolventen schließt bei uns deshalb die Ausbildung zum Erzieher direkt an.
Die zweijährige Ausbildung zum Sozialassistenten eignet sich aber auch für alle, die zwar wissen, dass sie einen sozialen Beruf ergreifen möchten, sich aber noch nicht ganz so sicher sind, in welche konkrete Richtung sie gehen möchten. Die Ausbildung zum Sozialassistent ist inhaltlich sehr breit aufgestellt, sodass man zwei Jahre Zeit hat, überall mal reinzuschnuppern und Erfahrungen zu sammeln – in die Arbeit mit älteren Menschen, mit Kindern und Jugendlichen sowie Menschen mit Handicaps.

Für viele ist das gar kein richtiger Beruf, nur eine Art Vorausbildung, ist das tatsächlich so?

Ja und Nein. Sicherlich, die meisten nutzen den Abschluss als Zugangsvoraussetzung für die Ausbildung zum Erzieher. Dennoch ist es natürlich ein vollwertiger Beruf und wir erleben, dass immer mehr Sozialassistentenstellen in der Praxis ausgeschrieben sind.
In den entsprechenden Einrichtungen wird die Unterstützung durch diese Assistenzstellen durchaus gebraucht. Manche möchten nach dieser Erstausbildung auch erst einmal in die Praxis gehen, um ein noch sicheres Gefühl dafür zu bekommen, wie es beruflich konkret weitergehen soll.

Wie muss ich mir einen Job als Sozialassistent vorstellen?

Die ganz wesentliche Aufgabe ist es, in der jeweiligen Einrichtung die pflegerischen und pädagogischen Fachkräfte in all ihren Alltagsaufgaben zu unterstützen. Das kann in einer Kita bedeuten, eine Gruppe von Kleinkindern zu begleiten oder im Pflegeheim ältere Menschen zu waschen oder ihnen Essen zu reichen.
Der Sozialassistent ist hier durch seine breit aufgestellten Kenntnisse und Fähigkeiten – beispielweise was Betreuungsangebote, Pflege oder Hygiene betrifft – sehr hilfreich. Auch kann er für hauswirtschaftliche Aufgaben eingeteilt werden und so die Fachkräfte unterstützen. Wichtig ist, dass man gern mit anderen Menschen zusammenarbeitet, kommunikativ und teamfähig ist.

Kennenlernen und Spaß miteinander haben: Veranstaltungen wie das Sportfest sind feste Termine im Schuljahr und lassen die Klassen noch stärker zusammenwachsen. Foto: Caroline Lindner / DPFA Chemnitz
Kennenlernen und Spaß miteinander haben: Veranstaltungen wie das Sportfest sind feste Termine im Schuljahr und lassen die Klassen noch stärker zusammenwachsen. Foto: Caroline Lindner / DPFA Chemnitz

Wenn ich mich entscheide, die Ausbildung zum Sozialassistenten zu beginnen, was kommt da auf mich zu?

Auf jeden Fall eine Menge netter Leute und natürlich auch Spaß an der Ausbildung! Uns ist es wichtig, dass wir gemeinsam mit unseren „Neuankömmlingen“ die ersten Wochen intensiv nutzen, um uns kennenzulernen und in der Schule anzukommen. Dazu gibt es bei uns viele Veranstaltungen wie zum Beispiel unsere Kennenlerntage oder das Sportfest.

Praxisnähe und Praxistest

Und der Unterricht läuft dann wie in der Schule ab?

Während der Ausbildung legen wir großen Wert darauf, dass die Schüler alles, was für den späteren Beruf wichtig ist, auch praktisch umsetzen können. Die Fragen „Wofür brauche ich das?“ und „Was mache ich mit meinem Wissen, wie wende ich es an?“ stehen für uns im Mittelpunkt.
Es geht darum zu lernen, die eigene Arbeit zu strukturieren und im Team zu arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie mit den verschiedenen Altersgruppen und deren gegebenenfalls vorhandenen körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen umgehen.
Und natürlich setzen wir uns auch mit der Frage auseinander, was es bedeutet, sich den ganzen Tag um Kinder, ältere Menschen oder Kranke kümmern zu müssen. Das kann nämlich auch sehr anstrengend sein. All das wird in den sogenannten acht Lernfeldern vermittelt und durch zahlreiche Projekte ergänzt. Der ultimative „Praxistest“ erfolgt dann in den vier vorgeschriebenen Praktika.

Muss ich denn auch weiterhin Mathematik, Deutsch und Englisch lernen?

Mathematik nicht, dafür legen wir großen Wert auf Deutsch und auch Englisch. Wer in einem sozialen Beruf arbeitet, sollte sich gut ausdrücken können, sodass er von seinem Gegenüber auch verstanden wird. Manchmal muss man dafür auch ganz einfache Worte finden. Bei Kindern mit Migrationshintergrund kann man mit Englischkenntnissen zum Beispiel noch eine Alternative zu Deutsch anbieten, um sich besser verständigen zu können.

Warum muss ich so viele Praktika machen?

Das ist vor allem so wichtig, um die Chance zu bekommen, mit jeder Personengruppe Erfahrungen zu sammeln. Manche haben jüngere Geschwister, Nichten oder Neffen, manchmal muss die eigene Oma unterstützt und betreut werden. Da gibt es oft schon Berührungspunkte.
Der Umgang mit Menschen mit Handicap ist hingegen eher selten im eigenen Erfahrungsschatz zu finden. Prinzipiell klingt die Arbeit mit Menschen ja immer erst einmal toll. Aber die Arbeit mit den verschiedensten Personen kann, wie gesagt, auch sehr anstrengend sein. Im Praktikum bekommt man dann sehr schnell eine Antwort auf die Frage: Ist es am Ende des Tages wirklich das, wo ich sagen kann, da sehe ich mich beruflich?

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen, wenn ich Sozialassistent werden will?

Ich finde Teamfähigkeit ganz wichtig. Dass man den Wunsch hat, sich mit anderen auszutauschen, gemeinsam im Team Ideen zu entwickeln, um den pädagogischen und pflegerischen Alltag zu gestalten.
Als Sozialassistent ist es einfach wichtig, gut mit anderen zusammenarbeiten zu können. Es geht darum, beispielsweise die Bedürfnisse eines Kindes oder die Wünsche eines älteren Menschen unterstützen zu wollen.

Warum sollte ich mich für eine Ausbildung bei der DPFA entscheiden?

Wir sind, beispielsweise hier am Standort Chemnitz – aber auch an anderen Standorten – ein sehr junges Team, das ganz unterschiedliche Erfahrungen in die Ausbildung einbringt. Wir arbeiten mit unseren Schülern auf Augenhöhe und begleiten und unterstützen sie während der gesamten Zeit. Jede Klasse hat ihren eigenen Klassenlehrer, der als fester Ansprechpartner ein offenes Ohr für alle Schüler hat.
Von unseren Praxispartnern erhalten wir immer wieder positive Rückmeldung zu unserem praxisorientierten Unterricht und unserer Vorbereitung auf die entsprechenden Praktika. Praktikanten von der DPFA werden immer gerne von unseren Praxispartnern aufgenommen. Unsere Weiterempfehlungsquote ist recht hoch – das spricht, glaube ich, für uns – und auch der Fakt, dass ca. 80 Prozent unserer Sozialassistenten-Absolventen sich bei uns anschließend zum Erzieher ausbilden lassen.

Wir danken Ihnen für das ausführliche Gespräch und wünschen noch alles Gute!


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