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DPFA sponsert Deutschlandstipendium


Seit Oktober 2019 unterstützt die DPFA Eva Köckritz mit einem Stipendium und bot ihr zudem in diesem Schuljahr Einblicke in die Arbeitswelt freier Schulen. Vom 31. August bis 2. Oktober 2020 absolvierte die 22-Jährige ein Praktikum an der DPFA-Regenbogen-Grundschule in Zwickau. Im Interview verriet sie Anne-Kathrin Findeiß, wie das Stipendium in Corona-Zeiten half und welche Vorteile sie als angehende Grundschullehrerin bei privaten Trägern wie der DPFA sieht. Mit dabei war auch ihre Mentorin Ursula Thomas.

Frau Köckritz, eigentlich sollte Sie das Stipendium vor allem in Prüfungszeiten entlasten, wenn Sie weniger Zeit zum Jobben haben. Dann kam Corona. Wie müssen wir uns Ihr Studierendenleben seit dem Frühjahr 2020 vorstellen?

Es war eine bescheidene Zeit. Neben den Startschwierigkeiten der Uni bei online-basierten Vorlesungen musste ich mein Sprachheilkunde-Praktikum im März abbrechen. Als ehemalige Leistungsschwimmerin habe ich zudem bis März als Co-Trainerin an der Chemnitzer Sportschule gearbeitet und zusätzlich Nachhilfe gegeben. Während letzteres zumindest teilweise als Online-Job weiterging, lag das Schwimm-Training komplett auf Eis.

Hinzu kommt, dass Sie aufgrund einer chronischen Krankheit zur Risikogruppe zählen. Wie empfinden Sie die Corona-Pandemie?

Als Rheumatikerin habe ich dauerhaft entzündete Gelenke und nehme dagegen Medikamente, die jedoch mein Immunsystem konstant runterfahren. Demnach bin ich von Anfang an sehr vorsichtig gewesen, habe mich nur mit einem kleinen Kreis an Kommilitonen getroffen. Viele Studierende waren im ersten Lockdown sehr isoliert oder sind mitunter zurück zu den Eltern gezogen. Mit meiner Familie gab es jeden Abend eine Skype-Konferenz. Mit Eltern, Oma, Opa, Tante… das war ein wohltuendes Pflichtprogramm.

Die gebürtige Chemnitzerin erachtet die Praxisphasen im Lehramtsstudium als essenziell, denn im Unterricht läuft nie alles nach Lehrbuch. Foto: Anne-Kathrin Findeiß / DPFA
Die gebürtige Chemnitzerin erachtet die Praxisphasen im Lehramtsstudium als essenziell, denn im Unterricht läuft nie alles nach Lehrbuch. Foto: Anne-Kathrin Findeiß / DPFA

Zu Schuljahresbeginn konnten Sie Ihr Praktikum in der DPFA-Grundschule in Zwickau absolvieren. Was waren Ihre größten Erkenntnisse?

Die Kinder sind selbstständiger als an staatlichen Schulen, es ist ein sehr respektvoller Umgang. Ich höre hier viel „Guten Morgen“, man hält einander die Tür auf. Und die Lehrkräfte gestalten den Unterricht abwechslungsreicher. Als Lehrkraft habe ich hier mehr Freiraum für Projekte. Dazu noch das tolle Tandemprinzip von Klassenlehrer/in und Erzieher/in. Deren ständiger Austausch, welche Schüler mehr Förderung oder auch Zusatzaufgaben benötigen und auch die gemeinsame Elternarbeit, das gefällt mir als angehende Pädagogin.

Beim Interview mit anwesend ist auch Praktikumsbegleiterin Ursula Thomas. Sie ist seit 2002 Lehrerin an der DPFA-Regenbogen-Grundschule Zwickau.

Frau Thomas, welche Bedeutung haben PraktikantInnen wie Eva Köckritz für Sie als Mentorin für die Schule?

Lehramtsstudierende sind immer eine Bereicherung und Unterstützung für uns. Ich sehe aber auch vermehrt, dass die Hochschulen sehr viel Theorie vermitteln. (Eva Köckritz nickt.) Im Praktikum übe ich mit den angehenden Lehrkräften die Duktusschrift, also die verbundene Schreibschrift. Viele Studierende müssen sich das heute leider im Selbststudium beibringen (erneut heftiges Nicken von Eva Köckritz).

Schreibschrift ist gar nicht so einfach, zählt aber zum Handwerkszeug von Lehrkräften in der Primarstufe. Foto: Bianca F. Kother / DPFA
Schreibschrift ist gar nicht so einfach, zählt aber zum Handwerkszeug von Lehrkräften in der Primarstufe. Foto: Bianca F. Kother / DPFA

Was ist noch Inhalt des Praktikums?

Frau Köckritz hat gelernt, Lehrpläne zu lesen, hat in Klassen hospitiert und natürlich eigene Unterrichtsstunden geplant und gehalten. Beim Anlegen von Stoffverteilungsplänen hat sie schon umfassende Kenntnisse aus dem Studium aufweisen können.

Frau Köckritz, wie würden Sie Ihre Praktikumszeit bei der DPFA beschreiben?

Ich freue mich über das Lob von Frau Thomas und bin dankbar, dass ich Einblicke in die Arbeit freier Träger bekommen habe. Vielen Kommilitonen ist die Vielfalt der pädagogischen Arbeitsorte gar nicht bewusst, sondern der staatliche Schuldienst die logische Konsequenz. Für mich ist es jedoch ein großer Gewinn, die DPFA als Förderer zu haben.

Wir danken für das Interview und wünschen Ihnen beiden viel Erfolg für die weitere Arbeit bei bester Gesundheit.

 

Die DPFA fördert mit dem Deutschlandstipendium beste Leistungen von Studierenden und zugleich den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Chemnitz. Wir setzen unser Engagement fort. Eva Köckritz, Lehramts-Studentin an der TU Chemnitz erhält zum Wintersemester 2020/21 erneut für zwei Semester eine monatliche finanzielle Unterstützung von 300 Euro. Mehr zur DPFA als Arbeitgeber finden Interessierte unter www.dpfa.de/karriere.