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Bildung in den Genen & Tierliebe im Herzen


Salopp gesagt, ist die Familie, über die hier berichtet wird, bildungsverrückt. Formulierte man es etwas gesetzter, hieße es: diese Familie hat eine Leidenschaft für Bildung.

Und es gibt noch eine weitere große Leidenschaft, die nahezu alle Familienmitglieder teilen: Tiere. Zur Familie gehören nämlich unter anderem Pudel Shadow, Labradorhündin Mali und die eine und andere Katze.

Sie haben es sicher schon erraten, es geht um die Gründer-Familie der DPFA, Professor Clauß Dietz und seine Frau Liesbeth sowie die aktuell im Unternehmen tätigen Kinder, Enkel und Urenkel. Ein Blick auf das Leben und Werden von Clauß Dietz und seiner Tochter Catrin Liebold macht schnell klar, dass das Firmen-Motto „Erfolg durch Bildung“ in dieser Familie gelebt wird. Es ist nicht nur ein schicker Spruch, sondern mit dem Zusatz „lebenslanges Lernen“ ein Versprechen und Angebot.

Alle in einem Boot: Christopher Liebold mit Labradorhündin Mali, seine Eltern Kai und Catrin Liebold und seine Cousine Josephine Eißmann (v.l.n.r.). Liesbeth Dietz und ihr Mann Professor Dr. Clauß Dietz stehen hinter ihrer Familie und den nachrückenden Generationen. Leider nicht im Bild ist Pudel Shadow. Der gehört ebenfalls zu dieser tierlieben Familie. Foto: Bianca F. Kother / DPFA
Alle in einem Boot: Christopher Liebold mit Labradorhündin Mali, seine Eltern Kai und Catrin Liebold und seine Großcousine Josephine Eißmann (v.l.n.r.). Liesbeth Dietz und ihr Mann Professor Dr. Clauß Dietz stehen hinter ihrer Familie und den nachrückenden Generationen. Leider nicht im Bild ist Pudel Shadow. Der gehört ebenfalls zu dieser tierlieben Familie. Foto: Bianca F. Kother / DPFA

Lebens- und Bildungswege

Der Bildungsweg des heute 83-jährigen Clauß Dietz verlief nicht unbedingt geradlinig bis zum Professortitel. Statt direkt das Abitur abzulegen wie geplant, musste die Schule warten und der junge Zwickauer stieg untertage. In der Steinkohle verdiente er als gelernter Hauer sein Geld und unterstützte seine Familie. Eine schwere Krankheit seines Vaters war der Grund, warum die Hochschulreife an der Abendschule nachgeholt wurde: Die Familie brauchte ihn! Sie dankte es ihm, indem sie ihn auf seinem weiteren Lebensweg, der immer auch ein Bildungsweg war, unterstützte und begleitete.

Letzteres ist wörtlich zu nehmen. Denn als es ihn in den achtziger Jahren erneut und für mehrere Jahre (1982 bis 1988) in die Sowjetunion verschlug, begleiteten ihn seine Frau Liesbeth und Tochter Catrin nach Moskau. Diese Jahre, sagen Catrin Liebold und ihr Vater, haben sie sehr geprägt. Ihre Werte und die Weltoffenheit, wurden dadurch tief verankert und sind von Beginn an ein wichtiger Aspekt in der Bildungsarbeit der DPFA.

Ein paar Jahre vor der Zeit in Moskau, in den siebziger Jahren, war Clauß Dietz zum Vertiefen seiner Studien und für das Anfertigen einer Dissertation bereits zweimal und jeweils für mehrere Monate in Kiew an der Akademie der Wissenschaften. Damals blieb die Familie zurück. Das war nicht leicht. Weder für ihn, noch für Liesbeth und die Kinder Gerlinde, Carsten und Catrin. Aber gemeinsam standen sie es durch. Und dieses Gemeinsam gilt für so viele Projekte, die von und in der Familie Dietz in Angriff genommen wurden.

Aufbau der DPFA

Gemeinsam bauten sie als Familie die DPFA auf und zu dem, was sie heute ist: einer der führenden Bildungsträger in Sachsen und Niederschlesien. Von der ersten Stunde an dabei: Tochter Catrin. Sie hatte zuvor ihre Ausbildung zur Erzieherin absolviert und ihre Jugendliebe Kai Liebold geheiratet. Anders als heute war der Bedarf an Erzieherinnen weniger groß. Statt Kindererziehung wurde die Welt der Zahlen ihr täglich Brot.

Ein Fernstudium in BWL/Finanzwesen machte die heutige Hauptgeschäftsführerin fit für den Job der Prokuristin. Um dies neben der Arbeit und mit kleinem Kind meistern zu können, brauchte es einen verlässlichen Partner. Der war und ist Ehemann Kai Liebold. So wie Liesbeth Dietz ihrem Mann den Rücken freihielt und hält, die Kinder aufzog und auch sonst dafür sorgt, dass die Familie zusammenhält, tat und tut dies Kai Liebold für seine Frau. Seit drei Jahren übrigens auch hauptberuflich bei der DPFA und zwar im Bereich Gebäudemanagement, als Fahrer und auch Berater für seine Frau und Chefin.

Afrika-Fans Catrin und Kai Liebold: Kennengelernt hatte sich das Paar übrigens in der Disko. Kai Liebold erinnert sich so daran: Ich kam, sah sie und ließ sie nicht mehr los. Foto: Bianca F. Kother / DPFA
Afrika-Fans Catrin und Kai Liebold: Kennengelernt hatte sich das Paar übrigens in der Disko. Kai Liebold erinnert sich so daran: Ich kam, sah sie und ließ sie nicht mehr los. Foto: Bianca F. Kother / DPFA

Lebenslang lernen

Sich weiterzuentwickeln, zu beweisen und besser zu werden – das alles liegt in der DNA dieser Familie. Der Professor ging als junger Mann zum Studium nach Leipzig, anfangs mäßig begeistert, da dies mit erheblichen finanziellen Einbußen von statten ging. Doch brauchte es nur einen kleinen Funken, um aus der bereits vorhandenen Glut ein loderndes Feuer zu entfachen. Clauß Dietz nahm jede Möglichkeit sich weiterzubilden und zu studieren als Aufgabe und Herausforderung an, bis hin zur Gründung seines eigenen Bildungsunternehmens 1990. Ohne die Frau an seiner Seite wäre das nicht möglich gewesen.

Die begeisterte Handarbeiterin und Tierliebhaberin wurde in Schlesien geboren, ging in Zwickau zur Schule und traf 1954 auf Clauß Dietz. Der war damals gerade einmal 16 Jahre alt, so wie sie. Seit ihrem ersten Treffen sind sie ein bestens eingespieltes Team. Nicht immer perfekt, aber perfekt zueinander passend. Bester Beweis dafür ist der 65. Hochzeitstag, den das Paar erst vor wenigen Wochen feierte.

Doch bis es soweit war, wurde aus der gelernten Verkäuferin eine Frau mit Händchen für Finanzen, die die Geschäfte leitete, statt nur hinter der Theke zu stehen. In Moskau arbeitete sie in der Handelsvertretung der DDR und ließ sich auch hier nicht aufhalten.

Und in der DPFA? Liesbeth Dietz zeigte Einsatz, wo immer Fragen oder Aufgaben Bearbeitung verlangten. Zu behaupten, dass es die DPFA ohne sie in der Form wie wir sie kennen, gar nicht gäbe, ist keine Übertreibung.
„Es war für mich ganz besonders hilfreich, dass am Aufbau unseres Bildungsunternehmens meine Frau, meine Töchter Catrin und Gerlinde sowie mein Sohn Carsten mitwirken konnten“, erklärt Clauß Dietz als Firmengründer, Ehemann und Vater.

Beharrlichkeit und Geduld zahlen sich aus, weiß Liesbeth Dietz – im Leben ebenso wie bei derart schönen und anspruchsvollen Handarbeiten wie dem Teppichknüpfen oder der Gobelinstickerei. Neben den Spaziergängen mit Pudel Shadow sind dies heute ihre liebsten Freizeitaktivitäten. Foto: Bianca F. Kother / DPFA
Beharrlichkeit und Geduld zahlen sich aus, weiß Liesbeth Dietz – im Leben ebenso wie bei derart schönen und anspruchsvollen Handarbeiten wie dem Teppichknüpfen oder der Gobelinstickerei. Neben den Spaziergängen mit Pudel Shadow sind dies heute ihre liebsten Freizeitaktivitäten. Foto: Bianca F. Kother / DPFA

Lebenslanges Lernen ist ebenso das Credo für Catrin Liebold und ihren Mann Kai. Auch er veränderte sich beruflich immer wieder und bildet sich beständig weiter. Als nächstes wird er seine Erfahrungen als einst aktiver Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Vielau in eine Ausbildung zum Brandschutzexperten einbringen. Und seine Frau, Hauptgeschäftsführerin der DPFA, absolvierte erst im vergangenen Jahr eine Coaching-Ausbildung in Berlin. Wie das bei einem derart vollen Terminkalender zu schaffen ist, lässt einen etwas ungläubig, staunend und auf jeden Fall bewundernd zurück.

Jenseits der DPFA

Es gibt natürlich ein Leben jenseits der DPFA. Das gilt für die Gründergeneration ebenso wie für die Nachfolger. Zu denen der zweiten und dritten Generation kommen wir gleich noch. 2007 übergab Professor Dietz die Geschäfte an seine Tochter Catrin, was ihm zugegebenermaßen nicht so leichtfiel, wie er gehofft hatte. Dass er immer hinter seiner Entscheidung stand und steht, drückt Professor Dietz so aus: „Ich sehe als meinen persönlich größten Erfolg, dass ich vor 14 Jahren die Leitung der Firma meiner Tochter Catrin übergeben konnte, die eine wirklich hervorragende Arbeit leistet.“

Seitdem engagiert er sich in der Professor Dr. Clauß Dietz Stiftung weiterhin für das Thema Bildung. Und nach wie vor ist er für seine jüngste Tochter und Nachfolgerin ein wichtiger Ratgeber als Vorsitzender im Unternehmensbeirat. Dass die beiden sich nicht immer ganz einig sind, ist hier ebenso wie in vielen anderen Familien. Doch dank des großen Zusammenhaltes und der engen Bindung, lässt eine Versöhnung dieser starken Persönlichkeiten nie lange auf sich warten. Schließlich ist ein ernst geführter Austausch wichtig, wenn es vorwärts gehen soll.

Auch Catrin Liebold und ihr Mann engagieren sich ehrenamtlich und das mit viel Herzblut. Als Afrikaliebhaber – sie bereisten Kenia bereits mehrere Male – unterstützen sie im Lichtensteiner Rotary Club, in dem die Firmenchefin aktiv ist, Schulbauten und Bildungsprojekte in Ukunda. Erst vor einigen Monaten übernahmen beide die Patenschaft für zwei Kinder in Kenia, ein dreijähriges Mädchen und einen neun Jahre alten Jungen.

Darüber hinaus liebt Catrin Liebold ihren Garten. Ihr Vater tut das auch. Nur während sie findet, dass die Arbeit mit beiden Händen in der Erde, sie erdet, kümmert sich Clauß Dietz eher um Bäume. Er pflanzt sie und schlägt sie bei Bedarf auch mal zu Kleinholz. Beide schmunzelten, als wir während unserer Interviews darauf zu sprechen kamen.

Christopher Liebold und seine Großcousine Josephine Eißmann sind die jüngsten Familienmitglieder, die aktiv bei der DPFA ihr Bestes geben. Foto: Bianca F. Kother / DPFA
Christopher Liebold und seine Großcousine Josephine Eißmann sind die jüngsten Familienmitglieder, die aktiv bei der DPFA ihr Bestes geben. Foto: Bianca F. Kother / DPFA

Die zweite und die dritte Generation

Wie sind die Aussichten für die DPFA? Wie versprochen, wollen wir nun noch einen Blick auf die jüngsten Familienmitglieder im Unternehmen werfen. Da ist zum einen Christopher Liebold, 24 Jahre alt, frisch gebackener Wirtschaftswissenschaftler der Universität Leipzig und 1997 das erste Baby der DPFA-Mitarbeiterschaft. Seine Eltern sind Catrin und Kai Liebold.

Und dann gibt es Josephine Eißmann, ebenfalls 24 Jahre alt und die Urenkelin des Firmengründers. Nach vielen Ferienjobs und Praktika unterstützt sie seit Juli als Werksstudentin das Team der DPFA. Die Zahlen sind ihr bevorzugtes Metier. Immerhin war ihre Großmutter, Gerlinde Katzmarek, ältestes Kind von Clauß und Liesbeth Dietz, viele Jahre die Finanzchefin der DPFA. Vor etwa zwei Jahren verabschiedete sie sich in den wohlverdienten Ruhestand. Ob ihre Enkelin in ihre Fußstapfen tritt, wird sich zeigen. Jetzt will sich die junge Frau beweisen.

Auch wenn in der Gesellschaft oft die Meinung vorherrscht, es sei einfach als Familienmitglied in eine Familienfirma einzutreten, ist es alles andere als das. Es bedeutet nicht, dass einem einfach so alle Türen offenstehen. Der Start mag etwas leichter sein. Doch wird man von den anderen natürlich auch beobachtet und womöglich mehr als andere Kollegen: Kann der was? Wie schlägt sie sich? Ist es nur wegen der Verwandtschaft oder steckt da wirklich Substanz dahinter? Das klingt nicht unbedingt nett, passiert aber genauso jeden Tag und überall, mal mehr mal weniger stark.

Ohne Sport kann sich Christopher Liebold sein Leben nicht mehr vorstellen. Er verriet, dass das nicht immer so war: „Ich war als Kind so unsportlich und konnte nicht mal einen Ball richtig dribbeln.“ Foto: Bianca F. Kother / DPFA
Ohne Sport kann sich Christopher Liebold sein Leben nicht mehr vorstellen. Er verriet, dass das nicht immer so war: „Ich war als Kind so unsportlich und konnte nicht mal einen Ball richtig dribbeln.“ Foto: Bianca F. Kother / DPFA

Dass Christopher Liebold als Sohn der Hauptgeschäftsführerin, gleich nach seinem Studium ins Unternehmen eintrat, ist deshalb auch ein Zeichen von Mut. Und er will sich beweisen und genau dort einbringen, wo die DPFA für die nächsten Jahre große Herausforderungen sieht – der Digitalisierung. Dafür engagiert er sich, aktuell als Projektmanager im Bereich Weiterbildung, begeistert Kollegen und lernt selbst täglich dazu. Darüber hinaus findet er Zeit für zahlreiche andere Projekte.

Mit Freundin Fiona kümmert er sich etwa liebevoll um den kleinen Silberlabrador Mali. Dann gibt es noch das tägliche Fitness-Training, an der Zwickauer Mulde und ab und an verschwindet er im Keller und experimentiert. Der passionierte Kaffeetrinker röstet und verfeinert Kaffee. Der DPFA fühlt sich der gebürtige Zwickauer von klein auf eng verbunden.

Doch bevor er in ein paar Jahren möglicherweise den Staffelstab von seiner Mutter übernimmt, hat er auch außerhalb der DPFA Ziele, die er unbedingt noch erreichen will. Die haben etwas mit Selbstverwirklichung, sich beweisen und der Verhinderung von möglicher Betriebsblindheit zu tun, wie er im Gespräch verriet. Es darf erwartet werden, dass der wirtschaftlich gut ausgebildete und musisch begabte junge Mann uns mit dem einen oder anderen unternehmerischen Projekt überraschen kann.

Wünsche und Ziele

Wir sehen, diese Familie ist so verrückt, liebenswert, geprägt von Zusammenhalt, interessanter Gemeinsamkeiten wie der Tierliebe und voller besonderer Persönlichkeiten und Typen wie viele andere Familien auch.

Sie alle verbindet diese eine große Leidenschaft für die Bildung. Jeder einzelne von ihnen wünscht sich, dass die DPFA – das Lebenswerk einer ganzen Familie – auch in Zukunft besteht und noch viele Menschen davon überzeugen kann, dass man mit Bildung Erfolg hat und es sich lohnt, lebenslang zu lernen und an sich zu arbeiten.

Ein herzliches Dankeschön zum 31. Firmenjubiläum gilt den Mitarbeiter:innen, Kunden, Geschäfts- und Kooperationspartnern. Sie alle tragen dazu bei, dass die DPFA einer der führenden Bildungsträger in Sachsen und Niederschlesien/Polen ist.